

Das intellektuelle Weltbild
Hermann von Sachsenheim lebte in der Renaissance (~ 1400-1600), einer Epoche, die gemeinhin als Übergang vom Mittelalter zur Neuzeit angesehen wird.
In kultureller Hinsicht bedeutet die Renaissance eine Wiederbelebung antiker Ideale, die sich in Literatur, Philosophie, Wissenschaft, besonders in der Malerei und Architektur niederschlagen.
Es war eine Epoche, in der der Mensch ins Blickfeld rückte. Er wurde sich seiner Freiheit bewußt und entdeckte sich erstmals als Individuum. Nach dem als „dunkel“ gescholtenen Mittelalter setzte sich ein dem Diesseits zugewandtes Lebensgefühl durch. Die Geldwirtschaft gewann an Bedeutung, was auch mit dem Aufstreben des Bürgertums in dieser Epoche zusammenhing. In den Wissenschaften vollzog sich die Abtrennung der Philosophie von der Theologie. Dies war ein Zeichen für die Befreiung geistiger Domänen von kirchlichen Dogmen. Das Denken sollte von nun an auf Vernunft und Erfahrung basieren, so wie es der Humanismus* formulierte.
