*1419, gest. 22.8.1482 in Rottenburg a.N. Tochter des Kurf. Ludwig und Schwester des Kurfürsten Friedrich des Siegreichen v.d. Pfalz. Sie war in 1. Ehe (1434-50) mit Gf. Ludwig von Württemberg verheiratet, den sie stark beein-flußte. Nach Ludwigs Tode heiratete sie 1452 EHz. Albrecht von Österreich (gest. 1463), den gewalttäti-gen und verschwenderischen Bruder K. Friedrichs III. Die Ehe war unglücklich und kinderlos. Schon zu Albrechts Lebzeiten residierte Mechthild, "das Fräulein von Österreich", wie sie das Volkslied nennt, meist allein in ihrem künftigen Witwensitz Rottenburg in der Gft. Hohenberg. Ihn gestaltete sie zu einem Musenhof aus. Ihr huldigten die Spät-linge der ritterlichen Dichtung Hermann von Sach-senheim, der ihr den Spiegel und die Mörin widmete, und Jacob Pütterich von Reichertshau-sen, der die alten Heldenlieder und hochmittelalterliche Literatur sammelte. Zugleich aber stand sie in Verbindung zu den ersten Vertretern des Humanismus in Deutschland wie Nikolaus von Wyle. Sie sammelte gegen 100 Dichtwerke, förderte auch die bildenden Künste und wirkte bei der Stiftung der Universität Freiburg (1457) durch ihren Gatten und Tübingen (1477) durch ih-ren Sohn Gf. Eberhard im Barte mit.